Woche des Waldes 2014: „Unser Wald in guten Händen“
"Familienbetriebene bäuerliche Forstwirtschaft erbringt wertvolle Leistungen für uns alle", heben Agrar- und Forst-Landesrat Max Hiegelsberger und Landwirtschaftskammerpräsident Ing. Franz Reisecker anlässlich der Woche des Waldes vom 9. bis 15. Juni die Bedeutung der bäuerlichen Forstwirtschaft hervor.
Oberösterreich ist ein Waldland. Mehr als 41 Prozent des Landes, das sind knapp 500.000 Hektar, ist mit Wald bedeckt. "Mehr als zwei Drittel unserer Wälder werden von bäuerlichen Familienbetrieben und privaten Forstbetrieben bewirtschaftet. Für die Waldbesitzer stellt der Wald eine wichtige Einkommensquelle dar. Durch die Bewirtschaftung erbringt er aber auch wichtige Leistungen für alle", so Agrar- und Forst-Landesrat Max Hiegelsberger. Die Woche des Waldes 2014 unter dem Motto „Unser Wald in guten Händen“ will im Internationalen Jahr der familienbetriebenen Land- und Forstwirtschaft diese Leistungen aufzeigen.
Die vielfältigen Leistungen des Waldes
Die Bedeutung des Waldes ist vielfältig. Er liefert Holz für die Energieproduktion, für die Erzeugung von Möbeln und Böden, für die Bauwirtschaft und für die Papierindustrie. Neben der Nutzfunktion haben unsere Wälder weitere, insbesondere für die Bevölkerung wichtige Funktionen. 14 Prozent des oberösterreichischen Waldes dienen als Schutzwälder dem Schutz vor Steinschlag, Lawinen, Muren, Hangrutschungen, Hochwasser und Erosion. „Unser Wald stellt sicher, dass viele teure technische Verbauungen als Ersatz für die Schutzfunktion der Wälder nicht gebaut werden müssen. Ein Hektar Stützverbauung mit Stahlschneebrücken zu bauen, kostet ca. 300.000 Euro. Ein intakter Wald übernimmt diese Funktion quasi zum Nulltarif“, erläutert Franz Reisecker, Präsident der Landwirtschaftskammer OÖ.
Rund elf Prozent der Waldfläche haben als Hauptaufgabe die Reinigung und die Erneuerung von Luft und Wasser. Für die Mehrheit der Bevölkerung ist laut Meinungsumfragen der heimische Wald wichtiger Teil der kulturellen Identität.
Den Menschen bietet der Wald eine reiche Entspannungs- und Erlebniswelt, in der sie neue Energie tanken können. „Die oberösterreichischen Waldbesitzer stellen durch die nachhaltige und verantwortungsvolle Bewirtschaftung der Wälder diese Funktion der Wohlfahrts- und Erholungswirkung sicher. Der Wald ist bei ihnen in guten Händen“, unterstreicht Reisecker.
Wirtschaftsfaktor Wald und Holz
Wald und Holz sind in Oberösterreich die Basis für einen der wichtigsten Wirtschaftszweige. Fast 70.000 Menschen leben insgesamt von Wald und Holz und dem, was daraus gemacht wird. Die hergestellten Produkte wie Schnittholz, Holzfertigprodukte und Papier werden überwiegend exportiert. „Der Wald- und Holzsektor zählt zu den wesentlichen Stützen des Wirtschaftsstandortes Österreich, vergleichbar mit dem Beitrag des Tourismus“, betonen Hiegelsberger und Reisecker.
Vor allem für viele Bauern ist der Wald eine wichtige Einkommensquelle. Knapp 42.000 Waldbesitzer gibt es in Oberösterreich, die meisten haben aber nicht mehr als fünf Hektar. Diese Kleinwaldbetriebe, zu denen alle Waldbesitzer mit bis zu 200 Hektar gezählt werden, bewirtschaften rund 50 Prozent der Waldfläche. Rund ein Fünftel, das sind rund 100.000 Hektar werden von einigen Dutzend großen Forstbetrieben bewirtschaftet. Der Rest liegt im Arbeitsbereich der Österreichischen Bundesforste.
Waldbewirtschaftung ist nachhaltig
"Die Oö. Waldbesitzer zeigen vor, wie die natürliche Ressource Wald für viele Generationen erhalten bleibt", hebt LR Hiegelsberger die nachhaltige Nutzung durch bäuerliche Waldbesitzer hervor. Alle 7 Sekunden wächst in Oberösterreich ein Kubikmeter Holz zu. Von den rund 4,7 Millionen Festmeter Holz, die jährlich in Oberösterreichs Wäldern zuwachsen, werden nur rund 3,9 Millionen geschlägert. Weil rund ein Viertel der Zuwächse im Wald bleibt ist Nachhaltigkeit kein leeres Schlagwort, wenn davon im Zusammenhang mit Wald- und Holzwirtschaft die Rede ist. Auf fast 170 Millionen Festmeter wird der Holzvorrat in Oberösterreichs Wäldern mittlerweile geschätzt und er nimmt weiter zu. Die pflegliche Waldnutzung mit den erforderlichen waldbaulichen Pflegemaßnahmen ist ein wesentlicher Faktor für die Erhaltung unserer oberösterreichischen Wälder.
Gemeinsam mehr erreichen
Insbesondere die Struktur der bäuerlichen Betriebe erfordert die Zusammenarbeit. Pflegearbeiten, Holznutzung aber auch der Holzverkauf werden oftmals gemeinschaftlich organisiert, was insbesondere für Kleinstwaldbesitzer eine wesentliche Erleichterung in der Bewirtschaftung ihres Waldes darstellt. In Oberösterreich gibt es 75 Waldwirtschaftsgemeinschaften mit 5731 Mitgliedern und einer Waldfläche von rund 84.000 Hektar. Der Bäuerliche Waldbesitzerverband Oberösterreich ist mir rund 26.000 Mitgliedern ein wichtiger Zusammenschluss beim Holzverkauf. Jährlich vermarkten die Bauern über diesen Verband mehr als 500.000 Festmeter Holz.