Studie: Holz bleibt trotz deutlich gesunkener Ölpreise günstigster Brennstoff
Pünktlich zu Beginn der Heizsaison legt die Landwirtschaftskammer Steiermark ihren Brennstoffkosten-Vergleich vor. Das Ergebnis ist mehr als eindeutig: Der natürliche, klimafreundliche Brennstoff Holz geht als Dreifachsieger hervor. Alle drei Stockerlplätze nehmen der Reihenfolge nach Hackschnitzel, Brennholz und Pellets ein. "Für ein Einfamilienhaus mit einer Heizlast von 15 Kilowatt (kW) betragen die Heizkosten 949 Euro für Hackgut, 1.232 Euro für Brennholz und 1.291 Euro, wenn mit Pellets geheizt wird", rechnet Studienautor und Energieexperte Christian Metschina vor. [Oktober 2015]
Öl und Gas doppelt so teuer
Trotz erheblicher Preissenkungen bei den fossilen, klimaschädigenden Brennstoffen sind Öl und Gas nach wie vor weit abgeschlagen. Metschina: "1.880 Euro kostet es derzeit, ein Einfamilienhaus mit Erdgas zu beheizen, 1.784 Euro machen die Heizkosten bei Heizöl aus. Damit sind die Kosten der Fossilbrennstoffe doppelt so hoch wie jene des natürlichen Brennstoffes Holz.
Wärmepumpe neu im Ranking
Neu ins Ranking aufgenommen wurde die Wärmepumpe. Mit 1.336 Euro liegt sie kostenmäßig im Mittelfeld. Diese Technologie erzielt jedoch nur einen optimalen Wirkungsgrad für die Erhitzung der Vorlauftemperatur von bis zu 35 Grad C. Deswegen werden Wärmepumpen vorzugsweise für Fußboden- oder Wandheizungen verwendet. Für Heizkörper und für die Aufbereitung von Warmwasser benötigen sie jedoch Vorlauftemperaturen von über 50 Grad C, die nur mit einer hohen Stromzufuhr erreicht werden können.
Höhere Anschaffungskosten amortisieren sich nach acht bis neun Jahren
Berücksichtigt man die höheren Anschaffungskosten von modernen Holzheizungen (etwa von Pelletsheizungen), so amortisiert sich die Investition nach spätestens acht bis neun Jahren. Zudem hat die Branche dieser Tage angekündigt, in naher Zukunft günstigere Biomassekessel auf den Markt zu bringen.
Preisfalle Holz-Sonderangebote
Auf heftige Kritik der Landwirtschaftskammer stoßen die Holz-Sonderangebote mancher Baumärkte, die sich bei genauem Nachrechnen als Lockangebote und wahre Kostenfallen entpuppen. Verkauft wird meist "frisches" Holz, das einen wesentlich schlechteren Brennwert hat als Brennholz der vorgeschriebenen Ö-Norm. Meist entspricht der angegebene Preis nicht dem üblichen Standardmaß von einem Kubikmeter, sondern bezieht sich auf niedrigere Maßeinheiten. Metschina: "Hier wird die Unwissenheit der Verbraucher ausgenützt. Bei genauer Betrachtung dieser Lockangebote wird sehr schnell ersichtlich, dass weder Qualität, Herkunft noch Preis transparent nachvollziehbar sind. Biomassebrennstoffe werden in der Regel lokal produziert und generieren somit Wertschöpfung in den Regionen", so der Experte. Die gestiegene Nachfrage an regionalen Qualitätsbrennstoffen zeigt, dass sich die Land- und Forstwirte der Steiermark als verlässliche Partner am Wärmemarkt endgültig etabliert haben. Zudem liefern in diesem Bundesland acht regionale Biomassehöfe ganzjährig Qualitätsbrennholz und Hackgut, welches entsprechend der aktuellen normativen Vorgaben (ÖNORM EN 17225) produziert und gelagert wird.