Köstinger: Nachhaltige Waldnutzung statt Bürokratielawine für Forstbesitzer
Im Agrarausschuss des Europäischen Parlamentes findet heute (5. 11. 2014) eine wichtige Expertenanhörung zur Europäischen Forststrategie statt. "Bevor der Startschuss für die Verhandlungen erfolgt, ist es notwendig, die politische Meinungsbildung zum Thema voranzutreiben", betont Bauernbund-Vizepräsidentin Elisabeth Köstinger, Berichterstatterin und damit Chefverhandlerin für das EU-Parlament. Forstwirtschaft ist der Garant für Wirtschaftlichkeit und Lebensqualität am Land.
"Viele österreichische Landwirte haben im Holz ein wichtiges Standbein, das ihre Betriebe krisenresistenter macht. Die Branche gilt als nachhaltiger Wirtschaftsmotor, der europaweit schon heute über 3,5 Mio. Arbeitsplätze sichert", ist Köstinger überzeugt, dass mit Holz ein heimischer, nachhaltiger Rohstoff noch stärker und intelligenter genutzt werden kann. 7 % des BIP werden durch die verarbeitende Industrie auf Basis des Forstsektors erwirtschaftet. "Diese Wirtschaftskraft muss auch der Bevölkerung gegenüber stärker kommuniziert werden. Denn: Holz wächst nicht im Möbelhaus, sondern in zumeist bäuerlichen Wäldern", will Köstinger auch Bewusstseinsbildung betrieben wissen.
Nachhaltigen, regionalen Rohstoff vernünftig nutzen
Umso wichtiger ist nun die geplante EU-weite Strategie. Bei der Ausgestaltung dieser gemeinsamen Politik will Köstinger ihr Augenmerk vor allem auf eine verbesserte Koordinierung für den Forstsektor auf europäischer Ebene legen. "In den Bereichen Energie-, Umwelt- und Klimapolitik muss die Forstwirtschaft mehr Gehör bekommen. Schon heute werden 58 % der in der EU gewonnenen Holzbiomasse auch in der EU verarbeitet, aus 42 % der Gesamternte wird in Biomasse- beziehungsweise Fernwärmekraftwerken Energie oder Wärme produziert", so Köstinger. Dabei dürfe eine "generationenübergreifende Bewirtschaftung" jedoch nicht durch einseitige Naturschutzvorstellungen aus Natura 2000 verhindert werden.
"Eine nachhaltige Bewirtschaftung ist nur dann möglich, wenn wir die Bürokratielawine, die den Waldbesitzern droht, stoppen können", will die Chefverhandlerin ihrerseits auf Bildung, Forschung und Ressourceneffizienz setzen. "Unser österreichisches Forstgesetz sichert bereits jetzt eine nachhaltige Bewirtschaftung. Mit der EU-Forststrategie müssen wir also das Rad nicht neu erfinden, wir können auf das regional gelegte Fundament aufbauen", hält Köstinger fest. "Nicht Bürokratie und Überregulierung, sondern bereits subsidiär verankerte, sinnvolle Bewirtschaftungskriterien - in diese Richtung möchte ich den Verhandlungsprozess lenken", so die Chefverhandlerin Köstinger abschließend.
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