Erneuerbare Energie in den Gemeinden gefragt - Bürgermeister und Landwirte unterstützen Nachhaltigkeit

Eine aktuelle Umfrage belegt es schwarz auf weiß: Die oberösterreichischen Gemeinden setzen voll auf erneuerbare Energie. Damit werden ihr Weitblick und ihr Verantwortungsbewusstsein deutlich sichtbar. Bei der Umsetzung und Förderung ist das Land ein starker Partner – auch für Häuslbauer und landwirtschaftliche Betriebe. Auf der Energiesparmesse von 26. bis 28. Februar in Wels gibt es umfassende Beratung zu dem Themenfeld, u.a. zur Biomasse“, erklärt Landesrat Max Hiegelsberger.

(Pressekonferenz 19. 2. 2016)

Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung werden von den oö. Gemeinden gelebt

Die Umfrageergebnisse freuen den Landesrat doppelt, ist er doch sowohl für Gemeinden als auch Agrar zuständig. „Mit 41 Prozent war bereits der Rücklauf beeindruckend, 181 der 442 Kommunen im Land haben sich an der Befragung beteiligt“, berichtet Hiegelsberger. Die Ergebnisse untermauern, dass erneuerbare Energie ein großes Thema ist. Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung sind in Oberösterreich nicht nur Schlagwörter, sondern gelebte Realität.“

 

Die Ergebnisse im Detail:

Die oberösterreichischen Gemeinden setzten vor allem auf Biomasse, 55 Prozent der kommunalen Gebäude werden mit dieser Energieform beheizt. „Sonstiges“ kam in der Umfrage auf 38 Prozent, Öl auf nur 7 Prozent.

In 84 Prozent der Kommunen gibt es mindestens ein gemeindeeigenes Gebäude, das mit Biomasse beheizt wird. Die Nutzung von Photovoltaik landete bei 76 Prozent, Solarwärme bei 19 Prozent. Bereits in zwei Drittel der oberösterreichischen Gemeinden gibt es kein gemeindeeignes Gebäude mehr, das mit Öl beheizt wird.

Allein durch die bei kommunalen Bauten genutzte Biomasse werden etwa 65.000 Tonnen an Holz energetisch verwertet. Hiegelsberger: „Das schafft und sichert Wertschöpfung und Arbeitsplätze in der Region.“ Solarwärme und Solarstrom liegen energetisch betrachtet derzeit etwa gleichauf.

„Erneuerbare Energie ist auch in Zukunft ein großes Thema“, betont der Landesrat. Fast die Hälfte (47 Prozent) der Gemeinden plant in den kommenden 5 Jahren eine zusätzliche Nutzung von Biomasse. Im Fall von Photovoltaik sind es sogar 65 Prozent, Solarwärme kam auf 10 Prozent.

 

Energiewende dringend notwendig - Biomasseverband OÖ ein wichtiger Partner

Oberösterreichs energiepolitisches Ziel ist es, bis zum Jahr 2030 seinen Energiebedarf für Raumwärme und Strombedarf vollständig mit erneuerbaren Energien abzudecken. Oft wird unter der Energiewende fälschlicherweise eine reine „Stromwende“ verstanden. Dass jedoch 45 Prozent des Endenergieverbrauchs Österreichs für Wärme aufgewendet werden müssen, wird häufig vergessen (20 Prozent Strom, 35 Prozent Treibstoffe). Die Energiewende ist aufgrund des fortschreitenden Klimawandels dringend notwendig.

„Ein wichtiger Teilbereich davon ist die Energieversorgung von öffentlichen Gebäuden. Wie die Ergebnisse der Umfrage zeigen, ist die Biomassenutzung in unseren Gemeinden sehr beliebt, es gibt aber nach wie vor Potenzial“, erklärt DI Matthias Raschka, Geschäftsführer des Biomasseverbandes OÖ. „Diese Möglichkeiten gilt es optimal auszuschöpfen. Vor allem bei größeren Verbrauchern, wie Kindergärten und Schulen, ist ein Anschluss an ein Biomasse-Heizwerk sinnvoll.“

 

1.342 Biomasseheizanlagen realisiert - noch Ausbaupotenzial vorhanden

In Oberösterreich wurden mittlerweile 1.342 Biomasseheizanlagen realisiert, die sich in 1.012 gewerblich geführte Heizanlagen (Gewerbe, Sägewerke, industrielle Wärmeversorgung durch Abwärme, Mikronetze) und 330 bäuerlich geführte Nahwärmeanlagen aufteilen. „Beinahe nur mehr jede 4. der 442 Gemeinden hat kein bäuerlich betriebenes Biomasse-Heizwerk. In den vergangenen drei Jahrzehnten wurde hier schon sehr viel erreicht, es gibt jedoch noch Ausbaupotenzial“, meint Raschka.

Der Biomasseverband OÖ hat durch seine intensive Beratungs- und Informationsarbeit den Grundstein für die erfolgreiche Umsetzung vieler ökologisch und ökonomisch sinnvoller Bioenergieprojekte gelegt und sich als Partner der Gemeinden und vor allem der Bürgermeisterinnen und Bürgermeister bewährt. Das „Lauffeuer“ des Biomasse-Heizwerke-Baus in Oberösterreich wurde im Jahr 1985 in der Gemeinde Esternberg im Bezirk Schärding entzündet.

„Um ein Bioenergie-Projekt realisieren zu können, müssen die Gemeindeoberhäupter eine große Verantwortung wahrnehmen und mit Vorbildwirkung vorangehen. Der Einsatz von Biomasse als wichtigstem heimischem Energieträger ermöglicht eine dezentrale und regionale Wertschöpfung mit kurzen Transportwegen und wirkt dem Import von Erdöl und Erdgas entgegen. Es werden heimische Arbeitsplätze gesichert und neu geschaffen“, so Raschka.

 

Regionale Energie auf dem besten Weg in eine nachhaltige Zukunft

„Jeder 4. automatische Biomasseheizkessel in Europa kommt aus unserem Bundesland“, berichtet DI Dr. Gerhard Dell, Geschäftsführer des OÖ Energiesparverbandes, und weist damit auch auf die technologische Spitzenleistung vieler Unternehmen hin. „Das Engagement der Gemeinden für erneuerbare Energie hat eine große Vorbildwirkung, auch viele Bürgerinnen und Bürger steigen auf Biomasse um und leisten einen großen Beitrag zum effizienten Umgang“. Eine produktunabhängige Beratung gibt es beim Energiesparverband.

Rund 25 Prozent aller in Österreich installierten automatischen Kleinfeuerungsanlagen (Zentralheizungen für Wohn- und Betriebszwecke) befinden sich in Oberösterreich. In absoluten Zahlen: mehr als 50.000 Anlagen, davon zirka 29.000 Pelletsheizungen. Zudem gibt es in unserem Bundesland rund 15.000 moderne Scheitholzanlagen und mehr als 2.200 Biomassegroßprojekte, davon sind etwa 345 Nahwärmeanlagen.

 

Welser Messe: Umfassende Beratung und wertvolle Förderinformationen

Die Abteilung Land- und Forstwirtschaft bietet auf der Welser Energiesparmesse auch heuer umfassende Beratung und gibt wertvolle Informationen zu Förderungen im Bereich Biomasse. (Messehalle 20, Stand A170). „Das Land Oberösterreich unterstützt alle Häuslbauer und landwirtschaftliche Betriebe, denen eine verantwortungsvolle Energienutzung ein Anliegen ist“, so Landesrat Hiegelsberger. Schwerpunkte der Förderberatung sind alle Maßnahmen im Bereich der erneuerbaren Energien, insbesondere der Einbau von Pellets, - Hackgut und Scheitholzanlagen. Die Experten des Biomasseverbandes OÖ stehen den Besuchen ebenfalls kostenlos Rede und Antwort, in der Halle 20 am Messestand A30.

 

Biomasse bringt Wertschöpfung in die Regionen

Rund 3,5 Mio. Tonnen Biomasse werden in den oberösterreichischen Haushalten sowie in der Industrie, der Landwirtschaft und im Gewerbe jedes Jahr energetisch verwertet. Die erfreuliche Konsequenz: eine Einsparung von zirka 3,5 Mio. Tonnen CO2. Mit einem Anteil von 17 Prozent ist Biomasse auf Augenhöhe mit der Wasserkraft in unserem Land.

„In der Gesamtenergieerzeugung ist sie die Nummer 1 der erneuerbaren Energieträger“, erklärt der Landesrat. “2.500 Arbeitsplätze und ein Umsatz von 540 Millionen Euro auf diesem Sektor in Oberösterreich sprechen eine eindeutige Sprache. Die Biomasse bringt eine beachtliche Wertschöpfung in die Regionen und ist ein wichtiger Baustein des Klimaschutzes. Die Energiewende wird von den Bäuerinnen und Bauern und den Gemeinden in unserem Land klar mitgetragen. Sie sind die regionalen Energieversorger Nummer 1.“  

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