Besondere Auszeichnung für das Biomasseheizwerk Pfarrkirchen im Mühlkreis

Für herausragende Qualität und effiziente Betriebsweise wurde die Nahwärme Pfarrkirchen, vertreten durch Obmann Josef Wiesinger, unter Anwesenheit von Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter vom LandesEnergieVerein Steiermark (LEV) am 16. Jänner 2014 in Graz prämiert.

 

Verliehen wurden die Auszeichnungen vom klima:aktiv - Projekt „qm-heizwerke“ an neun Planer und Qualitätsbeauftragte sowie an fünf Biomasse-Heizwerke im Rahmen der Mitteleuropäischen Biomassekonferenz.

Trotz schwieriger Voraussetzungen aufgrund fehlender Wärme-Großabnehmer gelang es der Pfarrkirchner Betreibergruppe im Jahre 2008 ein kleines aber feines Heizwerk zu realisieren. Möglich war dies, da die Betreiber einerseits strikt auf günstige Errichtungskosten und andererseits auf hohe Energieeffizienz setzten.

Eine bereits vorhandene leer stehende Halle wurde mit viel Eigenleistung zur Heizzentrale und zum Hackgutlager ausgebaut. Das bestens gedämmte Wärmenetz wurde zusätzlich in Thermosand anstelle von Kies gelegt um die Wärmeverluste möglichst gering zu halten. Durch das vorbildliche Entgegenkommen von Wärmeabnehmern und Grundbesitzern konnten große Teile der Leitungen abseits asphaltierter Straßen verlegt werden, was wiederum zu Kosteneinsparungen führte.
Eine Solaranlage mit 165 m² Fläche liefert zusätzlich saubere Sonnenenergie. Ein Pufferspeicher mit 23.000 l Volumen dient zum Ausgleich unterschiedlicher Wärmeerzeugungs- und Wärmeabnahmezeiten.

Bezogen auf die Rahmenbedingungen weist das Heizwerk der Nahwärme Pfarrkirchen gute Vergleichswerte auf. In seiner Begründung schreibt der LEV: “Die Vereinsmitglieder der Nahwärme Pfarrkirchen haben gezeigt, dass trotz schwieriger Rahmenbedingungen hinsichtlich des Wärmeabsatzes bei entsprechender Eigeninitiative keine Kompromisse bei der qualitativen Ausführung einer Nahwärmeanlage gemacht werden müssen. Das Projekt führt auch deutlich vor Augen, wie wichtig das partnerschaftliche Vorgehen von Wärmeversorger, Wärmekunden und Gemeinde für den Erfolg von derartigen Infrastruktureinrichtungen ist.“

Das Qualitätssicherungsprogramm „qm-heizwerke“ – unter der Leitung der Kommunalkredit Public Consulting GmbH (KPC) – hat zum Ziel, die Effizienz und Qualität von Heizwerken zu verbessern. Eine Teilnahme ist für Biomassenahwärmeanlagen ab bestimmten Größen sowohl beim Neubau als auch bei einer Erweiterung verpflichtend.

Begleitet werden die Betreiber von der Planung bis zum laufenden Betrieb durch einen zertifizierten Qualitätsbeauftragten, meist besonders ausgebildete Planer. Durch Erhebung und Auswertung von Betriebsdaten sowie durch ständigen Dialog zwischen Betreibern, Planer, Heizwerks-Ausstattern und den Qualitätsbeauftragten können beträchtliche Effizienzsteigerungen und dadurch auch wirtschaftliche Verbesserungen erreicht werden.

 

Infotafel Nahwärme Pfarrkirchen:

PlanungTechnisches Büro Roland Berger
BiomassekesselMawera, 350 kW Leistung
Solaranlage165 m²
Pufferspeicher 23.000 Liter
Netz-Trassenlänge  1.400 Meter
Wärmeabnehmer35 (davon 30 aktiv)
Anschlussleistung674 kW
Qualitätsbeauftragte  Ing. Konrad Mayer/Ing. Alfred Graf, BMV OÖ

 

Weiterführende Infos zum Qualitätssicherungsprogramm unter
www.qm-heizwerke.at

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